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5S-Methode in der Praxis: das Besenboard

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Bei der 5S-Metode geht es im zweiten Schritt „Systematisieren“ darum, eine systematische Ordnung zu schaffen, in der alle Dinge, die benötigt werden, eine festen Platz bekommen. Durch Visualisierung (z. B. Schattentafel) oder Kennzeichnung werden feste Plätze für diese Dinge definiert, so dass jeder immer weiß, wo sie hingehören bzw. zu finden sind.

Das Besenboard ist ein Praxisbeispiel für eine Schattentafel, auch shadow board genannt, die bei der Anwendung der 5S-Methode zum Einsatz kommen kann. Wer kennt das nicht: immer dann, wenn man

gerade einen Besen benötigt, ist keiner zur Hand und die Sucherei beginnt. Dieses Problem lässt sich mit dem Besenboard vollständig beseitigen!

Oft werden Besen außerdem in irgendwelchen freien Ecken aufbewahrt, wodurch zusätzlich noch ein unaufgeräumter Eindruck entsteht. Das Besenboard trägt durchaus zum positiven Gesamtbild des Bereiches bei, in dem es installiert wird. Es wirkt sich somit auch vorteilhaft auf die Außenwirkung aus, die beispielsweise bei Kundenbesuchen mitunter eine Rolle spielt.

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Besenecke

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Besenboard

Bauanleitung für das Besenboard
  • 1 beschichtete Pressspanplatte 1,8m x 0,6m x 18mm für breite Besen

  • Oder: 1 beschichtete Pressspanplatte 1,8m x 0,5m x 18mm für schmale Besen

  • 3 Haken ca. 60mm lang (längere gehen auch, müssen nur abgesägt werden)

  • 3 Senkkopfschrauben M6x30mm zum Befestigen der Haken --> es müssen Schrauben mit einem Senkkopf verwendet werden, da diese von hinten in das Besenboard gesteckt werden!

  • 3 x Muttern M6, selbstsichernd

  • 1 Rolle selbstklebende schwarze, matte Folie (keine shadow board ohne Schatten :-) )

  • Pappe zum Anfertigen einer Schablone, falls mehrere Besenboards gebaut werden sollen

1. Materialliste

Für den Bau des Besenboards werden folgende Materialien benötigt, die man allesamt in einem gut sortierten Baumarkt bekommen kann:

Beschichtete Pressspanplatten gibt es im Baumarkt oft als Möbelbauplatten in der Größe 2,6m x 0,6m x 18mm. Allerdings sind diese meist entweder mit einer Holzfurnierimitation oder weiß beschichtet. Wer auf eine Farbe Wert legt, die etwas besser in das industrielle Umfeld einer Fertigung passt, der muss sich an einen Holzfachhandel wenden. Dort gibt es sie auch in anderen Farbtönen und sie werden auch schon auf Maß zugeschnitten. Zur besseren Optik kann die Schnittkante dann mit einem Umleimer versehen werden. Ein schwarzes Gewebeklebeband funktioniert aber auch recht gut!

Bei den verwendeten Haken handelt es sich um Lochplattenhaken zum Anschrauben aus dem Baumarkt. Diese Internetsuche liefert einige Treffer. Natürlich kann man aber auch andere Haken verwenden.

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Lochplattenhaken

2. "Schatten" herstellen

Möchte man mehr als nur eine Besentafel anfertigen, lohnt es sich, Schablonen für die Schattenumrisse für die Besen und die Kehrschaufel zu erstellen. Dazu benötigt man eine Karton, den man gut mit der Schere schneiden kann. Wellpappe ist dafür nicht geeignet. Zur Erstellung der Schablonen legt man den jeweiligen Gegenstand auf den Karton und überträgt dessen Umrisse mit einem Stift. Danach muss man die Schablonen nur noch sorgfältig ausschneiden.

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Pappschablonen für Schattenumrisse

Mit Hilfe der Schablone können anschließend die Umrisse wiederum auf die Rückseite der Folie übertragen und danach ausgeschnitten werden. Den Schattenumriss für den langen Besenstiel am besten direkt mit Hilfe einer längeren Leiste und einem Cuttermesser vom Rand der Folienrolle abschneiden.

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Übertragen der Umrisse per Schablone

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Ausgeschnittene "Schatten" für Besen und Kehrblech

3. Endmontage des Shadow-Boards

Die Haken müssen entsprechend der Dicke der Kehrutensilien abgelängt und mit Hilfe eines Schraubstocks ein wenig umgebogen werden, so dass die Besen und das Kehrblech nicht so leicht runterrutschen können.

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Eingekürzter, gebogener und bereits montierter Lochplattenhaken

Danach erfolgt die Bearbeitung der Pressspanplatte. Insgesamt müssen 7 Löcher gebohrt werden (siehe nachfolgende Handskizze). In jede der vier Ecken soll jeweils ein Loch mit 5mm Durchmesser gebohrt werden. Dies sind die Befestigungslöcher für die Wandmontage des Besenboards.

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Skizze für die Bohrungen für  ein 600mm breites Board

Die übrigen drei 6,1mm-Bohrungen sind für die Befestigung der Lochplattenhaken vorgesehen. Es empfiehlt sich diese Bohrungen auf jeden Fall vor dem Aufkleben der Schattenumrisse durchzuführen, da es sonst zu einer Späneansammlung unter dem Aufkleber kommen kann. Auf der Rückseite der Pressspanplatte sind diese Bohrungen mit einem Kegelsenker so zu senken, dass die 6mm-Senkkopfschrauben komplett verschwinden können.

Anschließend wird mit Hilfe der Schablonen oder durch Auflegen der Kehrutensilien die Lage der Umrisse zu den bereits gebohrten Löchern an einzelnen Punkten auf die Pressspanplatte übertragen. Nun folgt das Aufkleben der Umrisse. Dabei dienen die zuvor markierten Punkte der Orientierung, um ein schiefes Aufbringen der Umrissaufkleber zu verhindern.

Mit einem spitzen Gegenstand müssen dann die augeklebten Schatten an der Stelle der Bohrungen durchstochen werden. Abschließend können die drei Haken auf die Platte montiert werden.

4. Der richtige Platz und die Installation des Besenboards

Die Besentafel kann man nun mit vier Linsenkopfschrauben an einer Wand befestigen. Als geeigneter Ort kommen natürlich ungenutzte Ecken in Frage. Wenn die Breite des Boards mit der Tiefe vorhandener Regale übereinstimmt - natürlich kann man das Board auch von vornherein auf diese Tiefe zusägen - sieht es auch richtig gut aus, wenn man die Tafel an die Stirnseite des Regals befestigt. Dies ist auch eine sehr platzsparende Möglichkeit der Aufbewahrung.

Bei der Befestigung der Tafel ist darauf zu achten, dass ein Abstand von mindestens 5mm zwischen der Unterkante des Shadow-Boards und dem Hallenboden eingehalten wird. Dies hat den Vorteil dass die Pressspanplatte im Falle eines nassen Hallenbodens diesen nicht berührt und somit nichz aufquillt.

Vergessen Sie nicht, bei Firmenrundgängen mit externen Besuchern bewusst an einem Besenboard stehen zu bleiben, um kurz darauf einzugehen. Auch wenn es eine kleine Verbesserung ist, wird diese von Außenstehenden immer wieder positiv aufgenommen!

Viel Spaß beim Bauen!!!

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