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Andon-Beschreibung

Andon ist ein Methode des visuellen Managements, um den aktuellen Betriebszustand einer Maschine oder einer Produktionslinie für jedermann sofort erkennbar anzuzeigen. In seiner ursprünglichen Form dienen verschiedenfarbige Lichtsignale (jap. Andon = Papierlampe) zur Beschreibung des aktuellen Status:

Andon_Lampe.png

©Alterfalter - Fotolia.com

  • grüne Lampe = normaler Betriebszustand

  • gelbe Lampe = Anpassung bzw. Korrektur ist notwendig oder Ruf nach Unterstützung

  • rote Lampe = Maschine/Produktionslinie steht oder wurde angehalten

Andon-Cords

Die Lampen werden durch den Produktionsmitarbeiter durch die Betätigung entsprechender Knöpfe aktiviert. Statt einfacher Knöpfe kommen auch Reißleinen zum Einsatz, die oberhalb der Produktionslinie angebracht werden und nach unten hängend für die Werker leicht zugänglich sind.

Bei auftretenden Problemen kann eine negative Veränderung des Betriebszustandes mit solchen "Andon-Cords" - also mittels Reißleinen-Prinzip - gemeldet werden. Mit einem gelben Andon-Signal kann der Produktionsmitarbeiter Unterstützung anfordern, damit das aufgetretene Problem mit zusätzlicher Unterstützung umgehend beseitigt wird. Im schlimmsten Fall ist es aber auch möglich, die Produktion anzuhalten (rot) bis das Problem gelöst oder zumindest geeignete Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden.

Ein Andon hat im wesentlichen drei Funktionen:

  1. Visualisierung des Betriebszustandes einer Maschine/Produktionslinie

  2. Mölichkeit für den Produktionsmitarbeiter, einen abnormalen Zustand zu melden und mit Hilfe eines definierten Eskalationsprozesses zu eskalieren

  3. Produktions- oder Bandstop, damit keine Produkte von schlechter Qualität zum nächsten Bearbeitungsschritt weitergegeben werden

Andon-Boards

Der aktuelle Status wird meist direkt am Arbeitsplatz oder an der Maschine mit Hilfe von Signallampen angezeigt. Zusätzlich kann der aktuelle Status aber auch auf sogenannten Andon-Boards oder Andontafeln angezeigt werden. Sie können bei unübersichtlichen Produktionsbereichen unter anderem zur Visualisierung des Problemortes verwendet werden.

Andon_Board.png

Die übersichtliche Darstellung der Betriebszustände mehrerer Arbeitsplätze wurde schon recht früh in der Entwicklung der Andon-Systeme angewandt. Taiichi Ohno, der Begründer der Lean-Philosophie, beschreibt in seinem bereits 1978 erschienenen Buch "Toyota Production System" das Andon-System wie folgt:

"When one looks up, the andon (the line stop indication board) comes into view, showing the location and nature of trouble situations at a glance."

Im Laufe der Zeit hat sich die Andontafel auch immer mehr zum Info-Board für alle prozessbeteiligten Mitarbeiter entwickelt. Auf ihnen werden Statusinformationen bezüglich der aktuellen Lage in der Produktion wie beispielsweise die Anzahl produzierter Einheiten am Tag oder pro Stunde, der Grad der Liefertreue zum Kunden oder die kummulierte Höhe des Rückstandes angezeigt. Auf diese Weise sind sich alle Prozessbeteiligten der aktuellen Lage bewusst und können entsprechend handeln.

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